Drei
Jahre lag Alexander Kuhn im Wachkoma
Besigheim
(idea) – Das Schicksal des niederländischen Prinzen Johan Friso von Oranien-
Nassau,
der seit einem Lawinenunglück am 17. Februar im Wachkoma liegt, bewegt die
Weltöffentlichkeit.
Fachleute befürchten, dass der 43 Jahre alte Königssohn nie mehr aufwacht.
Der
Württemberger Alexander Kuhn (49) kann diese Situation besonders nachempfinden.
Am 30. Oktober 2003 erlitt der international tätige Unternehmensberater eine
Gehirnblutung. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte und der anschließenden
Notoperation vergingen 13 Stunden. Nach mehreren Therapien und
Rehabilitationsversuchen wurde er auf die Wachkoma-Station in einem Pflegeheim
der Evangelischen Heimstiftung in Besigheim bei Ludwigsburg gebracht.
Drei Jahre
lag er dort als hoffnungsloser Fall. Dann wachte er auf. Heute erinnert nur
noch eine Kunststoffplatte am Hinterkopf an die medizinischen Eingriffe. Kuhn
lebt in einer kleinen
Wohnung
neben dem Heim und kann sich wieder selbständig versorgen. Selbst sein
Gedächtnis
ist wieder da.
Inzwischen
ist er ein gefragter Gast bei Fernsehtalkshows und in Zeitungsredaktionen.
Seinen jüngsten Auftritt hatte er Ende Februar im benachbarten Bönnigheim, wo
er unter dem Titel „Gott tut Wunder – auch heute! Plötzlich war ich wieder Mensch“
seine Geschichte bei einem Seniorentreff erzählte. Eingeladen hatte ihn sein jahrelanger
Begleiter, der Besigheimer Diakon, Pflegeheimseelsorger und Landessynodale Helmut
Mergenthaler. Hinterher berichtete er: „Am meisten beeindruckte die Besucher,
dass Kuhn alles gehört hat, was das Pflegepersonal während der langen Jahren im
Wachkoma über ihn sprach“. Einzelheiten seien allerdings nicht verraten worden.
(idea/29.02.2012)